Die Epoche des Mittelalters hat mich schon als Kind fasziniert. Allerdings drehte sich damals noch alles um mutige Ritter, steinerne Burgen und fantastische Mythen. In meinem Studium habe ich dann zum ersten mal die Gärten des Mittelalters und die dort verwendeten Pflanzen kennen gelernt und war erstaunt, welches ausgeprägte Pflanzenwissen in dieser Zeit bereits vorherrschte und wie wenig von diesem Wissen heute noch (allgemein) bekannt ist.
Daher befasse ich mich seit einigen Jahren mit verschiedensten Quellen, die Informationen zu mittelalterlichen Gärten sowie ihren Pflanzen enthalten. Dazu gehören beispielsweise der „St. Galler Klosterplan“ (um 820 n. Chr.), das Lehrgedicht des Mönches Walahfried Strabo „Liber de cultura hortorum“ (um 840 n. Chr.), die „Physica“ (1150-1160 n. Chr.) von Hildegard von Bingen und die Landgüterverordnung „Capitulare de villis vel curtis imperii“ (um 800 n. Chr.), die im Auftrag des Kaisers Karl der Große verfasst wurde.
Daraus entstand die Idee, dieses alte Wissen wieder erlebbar zu machen und mit der Kultivierung von historischen Pflanzen die Möglichkeit zu bieten, ein Stück mittelalterliche Gartenkultur auferstehen zu lassen. Unter der Bezeichnung „Hortulus“, was soviel wie „kleines Gärtchen“ heißt, findet ihr in unserer Gärtnerei historische Heil- und Küchenkräuter, Färberpflanzen, Symbolpflanzen oder Pflanzen, denen eine magische Wirkung nachgesagt wurde.
Eine der wohl bekanntesten medizinalen Teepflanzen. Bereits im Mittelalter wurde sie in Wein gekocht, bei Magen-Darmbeschwerden empfohlen. Auch bei der Behandlung von Hautentzündungen kam sie zum Einsatz.
Der Name Melissa ist griechisch und bedeutet „Biene“. Dioskurides empfiehlt Bienenstöcke mit Zitronenmelisse auszureiben, um die Bienen an den Stock zu binden.
Die Blätter können zum Würzen von Salaten, Suppen oder Soßen genutzt werden. Meist reicht schon ein Blattstück, um dem Gericht eine anisartige, süße Note zu geben. Die grünen Früchte sind ebenfalls sehr süß. . .
Aus den Blättern lässt sich ein erfrischender Kräutertee aufbrühen. In kleinen Mengen auch als Salatbeigabe lecker. Nicht nur bei Menschen, sondern auch bei unseren Stubentigern sehr beliebt.
Der auch als Dost bekannte wilde Oregano galt im Mittelalter als Schutzpflanze vor bösen Mächten. Heute nutzt man ihn als Gewürz für Suppen, Fleisch- und Nudelgerichte.
Die Mutterpflanze dieser aromatischen und robusten Auslese haben wir im Garten von Konstantins Mutter gefunden. Dort steht sie bereits seit einigen Jahren an der Garagenwand und hat selbst . . .
Diese heimische Staude wächst bevorzugt auf nassen Wiesen. Ihre Blätter sind roh oder gekocht Bestandteil von Suppen, Salaten und der Frankfurter Grünen Soße.
Bereits bei Dioskurides galt sie als Antidot für verschiedenen Gifte. Heute werden die fein gehackten Blätter zum Würzen von Salaten, Kräutersoßen oder Fleischgerichten genutzt
Der Muskateller-Salbei wurde bereits in der "capitulare de villis" von Karl dem Großen genannt. Vor allem die Blüten enthalten ein stark duftendes ätherisches Öl. Den angenhmen Duft kann man . . .